„VeSAL – Verband der SynchronAufnahmeLeitung“ hat es sich zum Ziel gesetzt, die Arbeitsbedingungen sowie Löhne und Gehälter für Aufnahmeleiter/innen der Synchronbranche signifikant zu verbessern.
Zu den besseren Arbeitsbedingungen zählt zum Beispiel die Vorbereitungszeit: Die Synchron-Aufnahmeleitung benötigt ebenso wie die Synchron-Regie oder der Dialogbuch-Autor einfach eine gewisse Vorbereitungszeit zur Planung, um das Material zu sichten, sich passende Besetzungen zu überlegen bzw. mit der Regie und / oder dem Kunden abzustimmen, Voranmeldungen (Optionen) bei den Synchronsprechern oder deren Disponenten zu machen, um eine reibungslose Disposition der jeweiligen Produktion zu ermöglichen. – Momentan ist es jedoch so, dass von den Produzenten quasi erwartet wird, so etwas „nebenbei“ on-the-fly zu machen, während man in der Regel bis zum Hals damit beschäftigt ist, mindestens ein bis zwei andere Produktionen zu disponieren. Das führt meistens dazu, dass viele Aufnahmeleiter/innen sich inzwischen Serienepisoden in ihrer privaten Freizeit zuhause ansehen müssen und solche Überstunden oft nicht zurückbekommen, was gerade bei den eher schmalen Gehältern der Festangestellten nicht angebracht ist.
Was für Festangestellte wie Freie gleichermaßen zum hohen Stress- und Frustrationsfaktor wird: Genaue Aufnahmezeiträume (bzw. Serien-Blöcke) erhält man von den Produzenten immer häufiger kurz vor knapp, was bei dem Auftragsvolumen, das derzeit in der Synchronbranche herrscht, teilweise absurd kurzfristig ist. Nicht selten steht man dann bei seinen Hauptrollen in den Voranmeldungen ganz weit hinten und muss es dann trotzdem irgendwie schaffen, die völlig ausgebuchten Synchronsprecher für die jeweilige Produktion gebucht zu bekommen. Das Abfragen der Voranmeldungen, ob man seine Hauptrolle am nächsten Dispositionstag für die eigene Produktion überhaupt bekommt, verschlingt so inzwischen oft den Großteil des Arbeitstags eines Aufnahmeleiters und die rechtzeitige Fertigstellung einer Produktion verkommt so immer häufiger zu einem reinen Glücksspiel.
VeSAL möchte sich außerdem dafür einsetzen, dass Synchron-Aufnahmeleitung ein anerkannter Beruf bei der IHK wird. Auch ein Synchron-Aufnahmeleiter muss eine gewisse Art von Ausbildung durchlaufen, um qualitativ hochwertige Arbeit abliefern zu können. Wir wollen so langfristig erreichen, dass sich nicht Jeder, der/die ein Telefon bedienen kann, einfach so Synchron-Aufnahmeleiter/in nennen darf.
Bei uns sind alle Synchron-Aufnahmeleiter/innen herzlich willkommen, egal ob festangestellt oder frei, egal ob aus Berlin, München, Hamburg oder Köln – gemeinsam sind wir stärker!